Das ListNum-Feld – Teil 3

Letzte Änderung am 23. Mai 2025 von Walter

Triggern

Das LISTNUM-Feld kann verwendet werden, um den Start einer Nummerierung festzulegen (zu „triggern“). Damit bietet es eine gute Alternative zur Triggerung per Triggerabsatz (dazu wird es demnächst einen weiteren Beitrag geben; siehe Buch zu „Dokument- und Formatvorlagen …„).

Unbenannter Nummerierungslauf und Platzierung des Trigger-LISTNUMFeldes

Zum Triggern kann der Name des Nummerierungslaufs weggelassen werden, aber nur dann, wenn man Word auf andere Weise „beibringt“, um welchen Nummerierungslauf es sich handelt.

Der einfachste und sicherste Weg besteht darin, das LISTNUM-Feld am Ende eines nummerierten Absatzes (Überschrift oder Listenabsatz im Text) einzubauen. Beispielsweise könnte das LISTNUM-Feld die Form {LISTNUM \l 1 \s 0} haben, was bedeutet, dass für die Ebene 1 die Nummer auf 0 festgelegt wird. Der Nummerierungslauf, zu dem dieser Absatz gehört, braucht nicht benannt zu werden, weil Word durch das Einbauen des LISTNUM-Feld am Ende des Absatzes weiß, um welchen Lauf es sich handelt. Dabei kommt eine entscheidende Eigenschaft von Word zum Tragen:

  • Ohne Benennung des Nummerierungslaufs wendet Word die Neufestsetzung einer Nummerierung immer innerhalb desjenigen Nummerierungslaufs an, der als
    letzter vor dem LISTNUM-Feld steht. Wird das LISTNUM-Feld am Ende eines nummerierten Absatzes eingebaut, ist der letzte vor dem Feld stehende Nummerierungslauf derjenige des aktuellen Absatzes.

Das genannte Beispiel würde dazu führen, dass im nächstfolgenden Absatz desselben Nummerierungslaufs die Nummer 1 stehen würde.

Würde man dagegen das LISTNUM-Feld direkt vor dem nummerierten Absatz platzieren, würde nicht dessen Nummerierung getriggert, sondern diejenige eines
vollkommen anderen Nummerierungslaufs, den wir aber nicht sofort erkennen können, weil sich der letzte zu ihm gehörende Absatz vielleicht ein oder mehrere
Seiten davor befindet. So könnte es zum Beispiel passieren, dass wir zwar eine Liste im Text triggern möchten, aber in Wirklichkeit die Nummerierung von Überschriften beeinflussen.

Zwischenfazit: Zum Triggern das LISTNUM-Feld am besten immer am Ende eines nummerierten Absatzes platzieren. Siehe aber unten: „Benannter Nummerierungslauf“.

Formatierung des Trigger-LISTNUM-Feldes

Ein LISTNUM-Feld, das zum Triggern dient, darf beim Publizieren des Dokuments nicht zu sehen sein. Daher muss es mit dem Zeichenformat AUSGEBLENDET belegt werden. Wird das LISTNUM-Feld dagegen zum Nummerieren und nicht zum Triggern eingesetzt, muss es sichtbar sein.

Listen mit und ohne Listen-Formatvorlage

Die Triggerung mit dem LISTNUM-Feld klappt bei allen Arten von nummerierten Absätzen, also sowohl bei „normalen“ als auch bei solchen, die bewusst mit Listen-Formatvorlagen verknüpft wurden.

Als „normale“ nummerierte Absätze sollen hier solche verstanden werden, deren Nummerierung mithilfe der Schaltfläche NUMMERIERUNG erzeugt wurde. Hier wirkt zwar auch eine Listen-Formatvorlage, aber eine aus dem Hintergrund von Word; als Nutzer*in kennt man ihre Eigenschaften nicht. Vor harten Formatierungen wie derjenigen mit der Schaltfläche NUMMERIERUNG muss ich immer wieder warnen (vgl. auch LISTNUM-Feld – Teil 1), weil ihr Ergebnis nicht vorhergesehen werden kann.

Damit das LISTNUM-Feld seine Wirkung entfalten kann, muss der Absatz, dessen Nummerierung getriggert werden soll, der Gliederungsebene 1 oder höher angehören, er darf nicht die Gliederungsebene 0 („Textkörper“) haben. „Normale“ Absätze sind zwar üblicherweise mit Formatvorlagen verbunden, die die Gliederungsebene „Textkörper“ aufweisen, aber beim Anwenden der Schaltfläche NUMMERIERUNG werden sie automatisch der Gliederungsebene 1 zugeordnet. Das kann man sehen, wenn man den Aufgabenbereich FORMATIERUNG ANZEIGEN aufruft.

Absätze, die bewusst mit Listen-Formatvorlagen verbunden wurden, haben von Hause aus eine von null verschiedene Gliederungsebene. D. h., bei beiden Arten von Absätzen sind die Voraussetzungen zur Anwendung des LISTNUM-Feldes gegeben.

Eine gewisse Unsicherheit bleibt bei den „normal“ nummerierten Absätzen aber bestehen, denn die Anwendung der Schaltfläche NUMMERIERUNG führt zu einer harten Formatierung, bei der eine sog. Listenvorlage aus dem Hintergrund heraus wirkt. Es kann auch passieren, dass neue Listenvorlagen erzeugt werden, deren Eigenschaften verborgen bleiben. Jede dieser neuen Listenvorlagen gehört einem anderen Nummerierungslauf an. Somit kann der Fall eintreten, dass trotz der Platzierung des LISTNUM-Feldes am Ende eines nummerierten Absatzes die Neunummerierung beim nächstfolgenden nummerierten Absatz nicht funktioniert.

Achtung: Listenvorlagen dürfen nicht mit Listen-Formatvorlagen verwechselt werden. Listenvorlagen werden automatisch von Word vergeben, Listen-Formatvorlagen können wir selbst definieren.

Eine größere Sicherheit erlangen wir, wenn wir Nummerierungen nicht mit der Schaltfläche NUMMERIERUNG vornehmen, sondern indem wir dem jeweiligen Absatz eine Formatvorlage zuweisen, die mit einer Listen-Formatvorlage verbunden ist. Dann kann es kein Durcheinander wegen des Nummerierungslaufs mehr geben, weil Word immer die zusätzliche Information zur Listen-Formatvorlage hat.

Benannter Nummerierungslauf

Die Neufestsetzung der Nummerierung durch Platzierung des LISTNUM-Feldes am Ende eines nummerierten Absatzes ist relativ bequem und sicher. Einen Nachteil hat dieses Verfahren allerdings: Für eine Neunummerierung muss man mit zwei Absätzen arbeiten: das LISTNUM-Feld ist am Ende des Absatzes a einzubauen, und beim Absatz b, der u. U. erst einige Seiten später kommt, ist zu kontrollieren, ob die Triggerung funktioniert hat.

Besser ist es, Nummerierungsläufe zu benennen. D. h., im LISTNUM-Feld muss ein Name angegeben werden. Da bei „normalen“ Absätzen der Name des Nummerierungslaufs nur Word-intern bekannt ist, Ihnen und mir aber nicht zur Verfügung steht, kann das Namen-Vergabe-Verfahren nur in Verbindung mit Listen-Formatvorlagen angewendet werden. Dazu wird der Name in der Definition der Listen-Formatvorlage eingetragen. Er kann z. B. „xyz“ lauten.

Da der Nummerierungslauf nun im LISTNUM-Feld bewusst angegeben werden kann, gibt es keine Notwendigkeit mehr, das LISTNUM-Feld am Ende eines nummerierten Absatzes zu platzieren. Es kann vielmehr an einer beliebigen Stelle vor dem Absatz angeordnet werden, der getriggert werden soll.

Der beste Platz befindet sich im Absatz direkt davor.

Da das LISTNUM-Feld und die zu triggernde Nummer direkt aufeinander folgen, ist das Ergebnis sofort sichtbar, und man kann gleich einschreiten, falls die Triggerung schief gelaufen ist.

Was haben Sie damit erreicht?

Nummerierungen, welcher Art auch immer, können mit Listen-Formatvorlagen vorgenommen werden. Ein solches Vorgehen ist viel sicherer und stabiler als die Anwendung der üblichen Schaltflächen zur Nummerierung. Wenn Sie Bedeutung und Anwendung von Listen-Formatvorlagen verstanden haben, werden Sie erkennen, dass das LISTNUM-Feld, und nur dieses Feld, Ihnen die Möglichkeit bietet, die Nummerierung an jeder Stelle Ihres Dokuments bequem und sicher zu beeinflussen. Mit „Beeinflussen“ ist vor allem gemeint, mit einer beliebigen Nummer die Nummerierung ab dieser Stelle neu festzulegen, also zu „triggern“.

Eine Alternative zur Nummerierung mit Listen-Formatvorlagen und der Neufestsetzung einer Nummer per LISTNUM-Feld (und zur Triggerung per Triggerabsatz) bietet der Einsatz des SEQ-Feldes.

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